Seit 2005 dürfen tropische Wildvögel nicht mehr nach Europa importiert werden. Aber der Handel ist lukrativ, denn exotische Vögel sind als Haustiere beliebt. Immer wieder kommt es deshalb zu Schmuggel. Besonders begehrt: Singvögel aus dem Amazonas-Dschungel von Suriname, einer ehemaligen niederländischen Kolonie.
Auf Europas größtem Vogelmarkt in 's-Hertogenbosch in den Niederlanden sucht Harald Garretsen schwarze Schafe. Der Handel mit Zucht-Vögeln ist zwar erlaubt, doch der Inspektor der niederländischen Behörde für Lebensmittel- und Konsumgütersicherheit hat es auf Händler abgesehen, die mit verbotenen Wildvögeln Geschäfte machen wollen. Immer wieder stoßen Garretsen und seine Kollegen vom Zoll auf illegal importierte Tiere aus Südamerika.
Im südamerikanischen Suriname, einer ehemaligen niederländischen Kolonie, gehören Exoten im Vogelkäfig zum Straßenbild. Die Vögel werden im Amazonas-Regenwald gefangen. Dion Coutinho ist einer der erfahrensten Vogelfänger des Landes. Für Tierparks weltweit und große Exportfirmen jagt er gewöhnlich gleich mehrere Tiere und ist dafür oft wochenlang im Busch. Diesmal will er einen ganz bestimmten Singvogel aufspüren.
Besonders in den Niederlanden sind Singvögel aus Suriname begehrt. Gesangswettbewerbe mit den tropischen Vögelchen sind ein beliebtes Hobby. Suniel Chedie besitzt über 60 besondere Finken, die teils Tausende Euro kosten. Der Niederländer mit surinamischen Wurzeln war schon 14 Mal niederländischer Meister mit seinen Tieren. Illegale Importe lehnt er ab. Aber es gilt als offenes Geheimnis, dass Konkurrenten für geschmuggelte Vögel bis zu 25.000 Euro ausgeben. Bei einem Wettkampf will sich Chedie die Teilnahme an den Landesmeisterschaften sichern.
https://www.arte.tv/de/videos/107194-036-A/re-exoten-im-vogelkaefig/